Alles vom Billigsten

Bahnhofsviertel bei Nacht

Kreuzung Elbe- und Niddastraße. Foto: Arne Hückelheim, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Jungs trauen sich offenbar nur im Rudel rein. Jedenfalls tauchen sie auf den Monitoren, die uns einen Blick in die Flure über uns gewähren, meist zu mehreren auf. Wir stehen in einer Art Hausmeister-Büro, gelegen im Erdgeschoss eines Bordells im Frankfurter Bahnhofsviertel, und sehen mittels Überwachungskameras ein paar Kerlen mit tiefhängenden Jeans und Baseballkappe zu, wie sie über uns von Stockwerk zu Stockwerk, von Zimmer zu Zimmer laufen (daher die Bezeichnung „Laufhaus“). Sie glotzen, feixen, gehen weiter. Später werden sie sich vor ihren Kumpels mit ihrem Puffbesuch dick tun. Aber eigentlich sind sie nur hier, um die Prostituierten zu begaffen, die spärlich bekleidet auf Barhockern sitzen oder an der geöffneten Tür ihres Zimmers lehnen. Das Geschäft läuft offensichtlich schleppend. Es ist noch früh am Abend. Nachts ist hier ein bisschen mehr los – und mittags, wenn man ringsherum in den Büros, Agenturen und Banken pausiert. „Einblick in das älteste Gewerbe der Welt“ verspricht die vierstündige Führung durch das Frankfurter Rotlichtviertel – Gespräche mit Gewerbetreibenden inklusive. Weiterlesen →

Im Frankfurter Zoo sieht man neuerdings mitten zwischen den Schaulustigen eine Gruppe von zehn oder fünfzehn Besuchern, die alle gleichzeitig den Kopf zu dem Blatthühnchen wenden, das mit riesigen Spinnenfüßen über die schwimmenden Wasserpflanzen der tropischen Urwaldlandschaft läuft. Diese Besucher haben in ihren Taschen ein Gerät – nicht größer als eine Taschenlampenbatterie – , von dem ein unauffälliges Drähtchen ans Ohr führt. Dr. Grzimek, der Direktor des Frankfurter Zoos, erzählt drahtlos seinen Gästen interessante Einzelheiten über die Insassen, die der normale Besucher nie zu wissen bekäme. Die Besucherzahl soll nach Einführung dieses „Dozenten im Ohr“, den auch einige Museen schon verwenden, bedeutend gestiegen sein.

Aus der „Zeit“ vom 28. August 1958

Lieblingsorte: Enkheimer Ried

Ländliches Frankfurt!

Inmitten von Obstbäumen, Wiesen und einem schilfgesäumten, mit Haubentauchern und Kormoranen bevölkerten Weiher reibe ich mir die Augen: Bin ich wirklich noch in Frankfurt? Ich bin. Im Enkheimer Ried fühlen in die Stadt verschlagene Landeier sich schnell zuhause. 20 Europäische Sumpfschildkröten können nicht irren! Weiterlesen →

Main Handtuch am Fluss

Es war eine schwere Geburt – aber nun liegt sie, meine erste Dose. Nach 150 Funden hatte ich Lust, mal die andere Perspektive kennenzulernen und einen eigenen Geocache zu verstecken. Ich habe einen schönen Ort dafür gefunden.

Mainufer bei Hanau

Mainufer bei Hanau: Hier liegt „Main Handtuch“.

 

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Lieblingsorte: Das Turmzimmer der Weißfrauenkirche

Der Blick aus dem Fenster der Mönchsklause auf die Gutleutstraße

Der Blick aus dem Fenster der Mönchsklause auf die Gutleutstraße im Bahnhofsviertel.

Das Bahnhofsviertel ist einer der kleinsten Stadtteile Frankfurts: Ein gutes Dutzend Straßen, schachbrettartig gezogen auf kaum mehr als einem halben Quadratkilometer, und doch so laut und lebendig, so vielfältig und verrufen wie kein anderes Quartier. Dass auf diesem überschaubaren Fleckchen die ganze Welt zuhause ist, hört sich an wie ein ausgeleiertes Klischee. Aber mit 180 vertretenen Nationen hält es der Wirklichkeit einigermaßen stand.

Hier gibt es alles. Gemüsehändler stopfen ihre Auslagen voll mit exotischen Lebensmitteln. Restaurants bieten Spezialitäten aus allen Kontinenten. Alims Fisch verkauft sich so gut, dass er nach Bockenheim und ins Ostend expandieren konnte. Es gibt türkische Friseure, Hotels jeder Preisklasse, Werbeagenturen, Striplokale, Künstlerateliers, romantische Dachterrassen, Tanzschuppen, Bars, Fixerstuben, eine Freimaurerloge. Und mittendrin sogar eine Mönchszelle. Weiterlesen →