Frankfurt
…am Main!
Ffm – Frankfurt fragt mich
Seit wenigen Tagen ist der Mängelmelder der Stadt Frankfurt live: Wer irgendwo in der Stadt eine kaputte Ampel oder Straßenlaterne, Schäden am Gehweg oder an Müllcontainern entdeckt, kann über das Portal eine Meldung mit Ortsangabe und Beschreibung absetzen. Das funktioniert mit oder ohne Anmeldung, lediglich die Angabe einer gültigen Mailadresse ist Pflicht. Optional lässt sich zusätzlich ein Bild von der Schadensstelle hochladen.
Aktuell sind rund 90 Mängel gemeldet, von einem verschwundenen Glascontainer über lose Kabel an einer Straßenlaterne bis zu Schlaglöchern an der Holbeinstraße. Auf einem Stadtplan werden die Mängel als Sprechblase angezeigt, die Farbe der Blase markiert den Status der Meldung: Gelb steht für „in Bearbeitung“, grün für „behoben“ – wobei mir nicht ganz klar wird, ob das wörtlich gemeint ist. Denn klickt auf eine grüne Sprechblase, öffnet also die zugehörige Meldung, so bedeutet grün plötzlich nicht mehr „behoben“, sondern „beantwortet“, was offenbar auch einfach nur „an die zuständige Stelle weitergeleitet“ heißen kann. Als Antworten im „Logbuch“ werden Standardsätze verwendet, aber das stört mich persönlich nicht, im Gegenteil – es erleichtert den Betreuern vom Servicecenter 155 sicher die Arbeit. Entscheidend ist ja nur, dass Mängel tatsächlich geprüft und gegebenenfalls repariert werden.
Erster Eindruck: Der Mängelmelder geht in die richtige Richtung und ist in vielerlei Hinsicht gut umgesetzt. Er ist Bestandteil des Portals „Ffm – Frankfurt fragt mich“, wo auch der Bürgerhaushalt seinen Platz gefunden hat, ein Projekt, das nicht wirklich doll gelaufen ist. Nur 0,4 Prozent der rund 700.000 Bürger haben sich sich beteiligt, also Vorschläge unterbreitet, wofür die Stadt Geld ausgeben soll. Vielleicht ahnten die Frankfurter aber auch, dass aus diesen Ideen eh nichts wird. Einen echten Bürgerhaushalt, also einen Etat, über dessen Verwendung die Bürger entscheiden, gibt es nämlich gar nicht. Am Ende entscheiden doch die Ämter.
Dem Mängelmelder wünsche ich ein besseres Gelingen – und den Betreuern der Plattform einen langen Atem, auch dann, wenn sie zwischenzeitlich mal mit Nonsens-Meldungen oder Spam traktiert werden. Damit ist zu rechnen, da muss man irgendwie durch. Es wäre jammerschade, wenn die destruktive Trolle es schaffen würden, das vielversprechende Projekt zu torpedieren.
Empfehlung: Zusammenarbeit mit dem zu Recht vielgelobten Portal frankfurt-gestalten.de prüfen. Die machen schon länger vieles richtig.
Lieblingsorte: Goetheturm, mein Ausguck über Frankfurt

Der Goetheturm im Stadtwald. Bild: Popie, CC BY-SA 3.0
Jahrelang war er verrammelt und verlassen. Die Balken morsch, die Stützen marode – wegen statischer Mängel geschlossen. Dabei ist der hölzerne Goetheturm, der im Süden von Frankfurt aus den Bäumen ragt, ein so wunderbares Ziel für Rad- und Lauftouren durch den Stadtwald, ein Höhepunkt, buchstäblich. Seit 2011 musste man sich mit der Einkehr im Lokal zu seinen Füßen begnügen, dessen überfordertes Personal einem stets viel Geduld abnötigt, und sich beim Blick auf den versperrten Turm fragen, wann denn da endlich mit der Renovierung begonnen wird. Jetzt aber ist es doch passiert! In ein paar Tagen, genauer gesagt ab Freitag, ist der Goetheturm wieder offen und empfängt seine Besucher im frischen Holzkleid, mit 196 runderneuerten Stufen und – jetzt ganz neu – witterungsgeschütztem Geländer und einem Stahlnetz in den oberen Stockwerken, der Sicherheit wegen. Weiterlesen →
Zu Gast bei Erdferkel & Co
In der Futterküche des Grzimek-Hauses wird schon eifrig geschnippelt, als wir an die Glastür klopfen. „Ah, die Tagesgäste“, begrüßt uns Astrid. Die nächsten zwei Stunden dürfen wir ihr und den anderen Tierpflegerinnen im Frankfurter Zoo über die Schulter schauen und beim Füttern mit anpacken. Für unseren ersten „Tag im Zoo“ haben wir uns das abwechslungsreichste Revier ausgesucht: 40 ziemlich unterschiedliche Tierarten leben im Grzimek-Haus. Viele haben nur eins gemeinsam: Sie sind nachtaktiv. Weiterlesen →
Bornheim ist wieder Bornheim
Der Frankfurter Stadtteil Bornheim ist nun auch offiziell wieder dort Bornheim, wo ja eigentlich immer Bornheim war: Ab der Höhenstraße die Bergerstraße aufwärts. Ende letzten Jahres hat die Stadt die Stadtteilgrenze offiziell in Richtung Südwesten verschoben – dorthin, wo sie nach dem Gefühl der Bornheimer schon immer gehört, an die Höhenstraße. Zuvor gehörte auch der mittlere Teil der Bergerstraße, zwischen Höhenstraße und Bornheim-Mitte gelegen, offiziell zu Nordend-Ost. Wie es einst zu dieser irritierenden Grenzziehung gekommen war, erklärt Stadtkind Ffm hier. Nun also beginnt Bornheim an der Höhenstraße, und Arnsburger-, Petterweil- und mittlere Bergerstraße, der Germaniaplatz und die St.Josefskirche, sie alle sind endlich zu Hause. :)
Anlass für mich, die Geodaten der Frankfurter Stadtteilgrenzen zu aktualisieren. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch viele Ungenauigkeiten ausgebessert. Jetzt also ganz frisch und noch besser als vorher:
KML-Daten zum Download
Und es hat „Boooom“ gemacht
Das frühe Aufstehen am Sonntagmorgen hat sich gelohnt: Von meinem Standort aus, etwa 250 Meter südlich des Frankfurter AfE-Turms, konnte ich seine Sprengung gut mitverfolgen. Und auch, wenn man weiß, was passiert: Der Wumms, mit dem der Koloss in die Knie ging, war sehr sehr beeindruckend. Hier mein wackliges Video – mit dem Sturz des Turms in Zeitlupe und einer zwischenzeitlichen Wiederauferstehung. Man kann gut erkennen, wie unmittelbar nach dem ersten Knall vom Dach aus die Wasserbehälter in die Luft schießen, die mit gesprengt wurden. Und hören, wie ein Ex-Student neben mir den Fall des Uni-Turms, nunja, recht prosaisch bejubelt …
Am Tag danach pilgern die Frankfurter zu den Trümmern, gucken, staunen, reiben sich die Augen. 40 Jahre lang haben sich viele über dieses furchtbare Bauwerk geärgert – und nun ist es einfach weg, buchstäblich von einer Sekunde zur anderen. Was bleibt, ist ein gut zehn Meter hoher Schuttberg. Bagger graben sich durch das Gelände, tragen die Erdwälle ab, die die 55.000 Tonnen Beton aufgefangen und die Nachbarschaft geschützt haben. In ein paar Monate will die Abbruchfirma eine „geputzte Platte“ übergeben.
Dächer, Schilder, Ampeln, Bänke, Bäume, Rasen, Wege – die ganze Senckenberganlage ist von einer dünnen, hellen Staubschicht bedeckt.
Am Rande wühlen ein paar Leute in einem Schutthaufen herum, wohl auf der Suche nach Andenken. Auf der anderen Seite des Zauns stützt sich ein Bauarbeiter auf den Stiel seiner Schaufel und beobachtet die Szene. Er scheint so was zu denken wie: „Steine aus ’nem Kieswerk in Maintal für die Vitrine? Wer’s braucht.“
Hier ein paar Bilder von den Überresten des Turms und der Gegend ringsherum.
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