Twitter-Digest

  • Auf dem Weg nach Düsseldorf zur Bekanntgabe der Nominierten für den Grimme Online Award 2009. #
  • Bin gespannt auf die Menschen hinter den Angeboten. #goa #
  • Volles Haus in der Landesmedienanstalt Und wer kam zu spät? Hmpf. Bleibt nur noch der Katzentisch. #
  • Grimme-Chef Kammann macht den Nominierten Mut. „Handverlesene Auswahl.“ Vor 2 Jahren ging d. runter wie Butter… http://twitpic.com/50ztz #
  • @ramonbln Ja, ich geb mein Bestes. #
  • „Der Trend besteht darin, dass es keinen eindeutigen Trend gibt.“ (Uwe Kammann). Nunja, das machts ja leicht. Oder das Gegenteil. #
  • 6 Nominierte in Kategorie Information. (Wenn ich jetzt Namen nenne, wars das mit d. Jury-Karriere. Muss bis 12 warten. Hach, schwer.) #goa #
  • Die wichtigsten sind da: Ein Fensterputzer zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Endlich Durchblick! #goa #
  • @ramonbln twittern darf ich, aber eben nicht alles… #
  • „Twitter/Microblogging hat noch nicht Eingang gefunden beim GOA“, sagt F. Hagedorn, Projektleiter. Schade. Da liegt Potenzial. #goa #
  • @fryswe ab 12, ja. So schnell ich aufs iphone tippen kann… #goa #
  • Nominiert in Kat. Information: freitag.de, eurotopics.net, jensweinreich.de, maedchenmannschaft.net, nachtkritik.de, parlameter.zdf.de #goa #
  • Kat wissen bildung: brettspiele-report.de, dbna.de,energie.wdr.de, westropolis.de/akyuen, von-zeit-zu-zeit.de, wissenmachtah.de, #goa #
  • zwangsarbeit-archiv.de, labbe.de/zzzebranetz #goa #
  • Kat Kultur Unterhaltung: cargo-film.de,hartplatzhelden.de, krimi-couch.de, tvnoir.tv, volkslesen.tv, zehnseiten.de #goa #
  • Kat Spezial: byte.fm, historischesarchivkoeln.de, fussball-landschaft.de #
  • Hm, das sind 23. Hagedorn sprach von 24. Hab ich wen vergessen? Guck doch mal jemand in die Pressemitteilung… #goa #
  • Korrektur der URL: tvnoir.de, nicht tvnoir.tv ist nominiert in Kat. Kultur. #goa #
  • Moderator Jörg Schieb: „Kommen wir zur Kategorie „Sonstiges“. Entsetzen beim GOA-Team. „Spezial“ heißt das natürlich :-) #goa #
  • Hab tatsächlich wen vergessen: kindernetz.de/tom ist in Kat. Kultur und Unterhaltung nominiert. Sind also 24. #goa #
  • @ramonbln danke, grad bemerkt. #goa #
  • Noch ne URL-Korrektur: eurotopics.net/de #goa #
  • 2x NomKom, 1x Grimmechef, 1x Moderator, 2x Projektteam, mit Nom-Liste im Hintergrund. Vermutlich zu dunkel. #goa http://twitpic.com/511ic #
  • Jens Weinreich (re), der in Kat. Information nominiert ist. Neben ihm Hatice Akyün, nomin. in Wissen+ Bildung #goa http://twitpic.com/511ob #
  • Hatice Akyün hat als Journalistin zu oft in Redakt. gehört: haste nicht n Ehrenmord i. d. Schublade? Fing sie an zu bloggen, um andere Geschichten zu erzählen. #goa #
  • Überall Ärger mit dem DFB: nicht nur Weinreich, auch Hartplatzhelden streiten gerichtl. mit d. Fußballbund. #goa #
  • Philipp Grassmann vom nomin. Freitag fragt sich, warum DFB das Internet nicht als Chance begreift, sondern gegen Angebote vorgeht. #goa #
  • Warum ist zwangsarbeit-archiv.de nur nach Registrierung zugänglich? Um die Interviewten zu schützen, erklären die Macher. #goa #
  • Usability? Inhalt? Layout? Was ist denn nun entscheidend für eine Nominierung? Vor allem die Idee, sagt Michael Schwertel v. d. NomKom. #goa #
  • Und damit müssen nicht mal alle was anfangen können. In der Nominierungskomm. habe z. B. niemand was mit Fußball am Hut. Ehrlich! #goa #
  • Mittagszeit im Düsseldorfer Medienhafen… http://twitpic.com/513c5 #
  • … und alle gehen wieder an die Arbeit. Melde mich hier ab. http://twitpic.com/513dp #
  • @kurzdielyrik nicht ganz: ich bin nicht mitglied der nominierungskommission, sondern der jury. Aber FR stimmt. ;) #

via Twitter

Im Fieber

Selten traf es der Spruch von der durchs Dorf getriebenen Sau so gut wie beim Thema Schweinegrippe im Frühjahr 2009. Das Virus hatte in Windeseile durchweg alle Medien infiziert – eine Art Mediademie. Fieberhaft produzierten wir einen Aufmacher nach dem anderen, machten Sonderseiten, Tagesthemen, TV-Brennpunkte, erinnerten geradezu genüsslich an Millionen Tote durch die Spanische Grippe, malten düsterste Prognosen und den Teufel an die Wand. So weit, so normal. Alle paar Monate passiert das. Medienschaffende klopfen Ereignisse permanent ab auf ihre Tauglichkeit zur Skandalisierung, zur Auflagensteigerung (ein Phänomen übrigens, das meine Generation von Zeitungsleuten nur noch vom Hörensagen kennt), zum Quote-Machen. Und alle paar Monate ist ein Treffer dabei. Diesmal war’s eben ein Virus.

Irgendwie ahnte jeder: So schlimm wird das schon alles nicht kommen. Wer direkt am Ticker saß, war nicht auf Ahnungen angewiesen, sondern konnte frühzeitig wissen: So schlimm kommt es nicht. Denn in den Berichten der Nachrichtenagenturen war zu lesen, dass es in Mexiko nicht etwa 150 Schweinegrippe-Tote gab, sondern allenfalls 150 Tote, die Symptome einer (möglicherweise ganz normalen) Grippe hatten. Dass diese allesamt auf das Konto des neuen Virus namens H1N1 gehen, stand nirgends. Doch weil sich eine kleine Handvoll toter Mexikaner nur schwerlich in eine drohende Pandemie ummünzen lassen, fiel diese Klarstellung in den meisten Redaktionen unter den Tisch.
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Amoklauf

Der Ort hat 27.600 und ein paar zerquetschte Einwohner.

N-TV-Sprecher über das Dorf Winnenden bei Stuttgart, in dem heute bei einem Amoklauf mehrere Menschen getötet wurden.

Standortwechsel

Nach zweieinhalb Jahren in dem trutzigen Rundbau „Colosseo“ am südlichen Mainufer zieht die Frankfurter Rundschau nun einige Straßen weiter zum Südbahnhof. Das neue Domizil in der Textorstraße ist an ein ehemaliges, saniertes Straßenbahndepot angedockt und heißt deshalb „Depot“. Rundherum viele Cafés, Kneipen, Läden – mitten in Sachsenhausen.

Tschüss Depot Mein Schreibtisch

Mit dem Umzug gehen weitere Veränderungen einher. Ich wechsle von der Online- in die Politikredaktion, betreue dann den Online-Auftritt für dieses Ressort. Ein eigenes Büro werde ich nicht mehr haben: Mein Arbeitsplatz ist künftig ein 700 Quadratmeter großer Saal, in dem noch rund 80 weitere Kolleginnen und Kollegen sitzen, tippen, telefonieren, ausdünsten. Der „Newsroom“ soll schallgedämpft sein, und ein erster Praxistest vor Ort ergab: Das ist er wirklich. (Zugegeben, bei diesem Test gab es auch noch nicht so arg viel Schall, der gedämpft werden musste. Die echte Bewährungsprobe kommt nächste Woche. )
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Spuren

Keine ElbvertiefungDas Alte Land liegt im Winterschlaf. Tausende von Apfelbäumen recken ihre nackten Gliedmaßen in den Himmel wie Skelette. Die Obstbauern nutzen die Zeit, um Wassergräben zu entschlicken, und hinterlassen dabei eine pechschwarze Dreckspur an den Straßen. An jedem dritten Haus ragt ein Protestschild aus dem gefrorenen Boden: „Keine Elbvertiefung – wir wehren uns“.

Seltsam: Kaum ist man auf bekanntem Terrain, geht man wie ferngesteuert die vertrauten Wege – auch wenn es andere gibt. Scheinbar ist unser Bedürfnis nach Wiedersehen, nach Wiederkennen übergroß. Und wenn sich dann etwas verändert hat – eine Gasse ist zu einer Straße herangewachsen, manche Läden, ja ganze Häuser und Restaurants sind verschwunden, neue entstanden – fühlt sich das an wie ein gebrochenes Versprechen.

ReeperbahnDie Elbe-Fähre hat ihren Betrieb eingestellt. Den Garaus gemacht hat ihr wohl die Hamburger S-Bahn, die jetzt bis tief hinein in die erste Meile des Alten Landes fährt. Ohne Umsteigen von Stade auf die Reeperbahn: Nahverkehr halt.

Fischmarkt in StadeDie knapp einstündige Fahrt bietet viel Zeit zum Gucken, in Gesichter, die nahezu allesamt – mit Ausnahme der ganz Jungen – Geschichten erzählen. Ich glaube, dass jedes tiefe Gefühl, sei es Trauer, Schmerz, Freude oder Leidenschaft, dauerhaft seinen Platz in einem Gesicht einnimmt, auch in jenen, die auf den ersten Blick einfach nur müde aussehen oder sich hinter grellen Farben verbergen. Wie man den Händen die Arbeit ansieht, die sie verrichten, so sieht man jedem Gesicht das Auf und Ab des Lebens an. So soll das sein.

Road Movie

Lüneburg. Vor gefühlten zehn Jahren bin ich mal hier gewesen zu einem privaten Besuch, und neben anderem erinnere ich mich, dass ich die Altstadt damals ziemlich schön fand. Aus Spaß steige ich in einem Hotel ab, das Schauplatz einer ARD-Serie ist. Am ersten Morgen eine Überraschung: Über Nacht hat es geschneit.

Altstadt Lüneburg Altstadt Lüneburg

Die kopfsteingeplasterte Gasse draußen vor dem Hotel ist in ein unnatürliches, gleißendes Licht getaucht. Menschen mit tief ins Gesicht gezogenen Mützen wuseln hektisch herum, Kabel schlängeln sich übers Pflaster, Kameras sind aufgebaut, ein Mann trägt schwer an einem Mikro an einer gut drei Meter langen Angel. „Wir machen bitte eine technische Probe“, ruft eine Frau in ein Walkie-Talkie.

Die Darsteller sind in hässliche blaue Dauenmäntel gehüllt, halten sich verzweifelt an etwas Warmem fest und schlottern trotzdem. Die Szene, die abgedreht werden soll: Die beiden Schwestern Tanja und Jule gehen, ins Gespräch vertieft, eine Straße entlang und treffen dort auf ihren Vater Thomas. „Hallo ihr beiden“, wiederholt Gerry Hungbauer (Thomas Jansen) wieder und wieder. Farbige Kreuze auf dem Boden markieren, wo alle drei stehenbleiben sollen.
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