Terror in London

Und so gelingt es einer kleinen Gruppe von brutalen Mördern, die größten Probleme kurzerhand von der Tagesordnung des G8-Gipfels zu bomben.
Erschütternd dreinblickende Politiker versammeln sich demonstrativ hinter ihrem Gastgeber und dürfen sich insgeheim freuen, nun doch nicht allzu viel über die lästigen Themen Klimaschutz und Armut reden zu müssen – Bedrohungen, die mehr Menschen töten als jeder Terroranschlag es könnte. Blair kündigt kämpferisch die Verteidigung des eigenen Lebensstils an, und die Extremisten haben ihr Ziel erreicht. Denn an weniger Armut in der Welt haben auch gerade sie kein Interesse.

Besondere Kennzeichen: keine

Auf einem Zettel am Mast einer Straßenlaterne bei uns um die Ecke sucht jemand ein verschwundenes Tier.

Es ist eine zahme Saatkrähe.

Zur leichteren Identifikation ist ein Bild des Vogels mit abgedruckt.

Wortgefechte

Frau Merkel, gegenwärtig kommen Sie mir mit den Umfragen vor wie ein wunderbar anzuschauendes Soufflé im Ofen. Wir werden mal sehen, in den letzten drei Wochen, wenn da die Souveränin und der Souverän reinpiekst, was von der Größe noch übrig bleibt.
Dass ich das noch erleben darf: Ein Joschka Fischer, der seine staatstragende Außenminister-Bräsigkeit mal kurz hinter sich lässt und während der Vertrauensfrage-Debatte im Parlament einer Kanzlerkandidatin, der noch niemand gesagt hat, dass eine geballte Faust zum dabei gesprochenen Wort passen sollte, zeigt, was Rhetorik vermag – wenn man sie beherrscht.
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Schnittstellen-Probleme

Der nicht sehr groß gewachsene Verkäufer in der Computerabteilung kneift konzentriert die Augen zusammen, als ich ihm schildere, was ich haben will: Eine heimisches Drahtlosnetz, das ich ausschließlich für das Notebook nutzen will und nicht für den Desktop-PC. WLAN on demand sozusagen. Funk nur dann, wenn es nötig ist, und nicht permanent. Ansonsten gutes altes Kabel, Salat hin oder her.
Eigentlich eine einfache Sache. Dachte ich.
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Psycho on the rocks

Einen ausgesprochen gruseligen Thriller auf DVD sehen. Ein völlig unpassendes Hungergefühl verspüren. Sich kaum in die benachbarte Küche trauen, zögern, dann doch gehen. Die Tür offen lassen. Die spannungsgeladene Filmmusik bis zum Kühlschrank hören. Kurz überlegen, das Eisfach öffnen, eine Packung Vanilleeis herausnehmen.
Nicht wissen, dass Siebenstein die Dose inzwischen für eingefrorenen Blumenkohl nutzt.
Gefrorenes Gehirn sehen.
Sehr laut schreien.

Trostpflaster, Teil I

Die klammheimliche Freude, ab Herbst 2005 endlich wieder vom Grunde meines Herzens in Opposition zur Regierung gehen zu können.