Deutschland, ein Wintermärchen

Haare suchen, Korinthen kacken, die eigene Armut beklagen und selbstgefällige Nabelschau betreiben, während anderswo Menschen verrecken.

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(Schlussstrich)

Gut gemeint

Die Mails mit Suchmeldungen nach Angehörigen von Kindern, die bei der Flutkatastrophe verletzt wurden, häufen sich.
Der spontane Reflex, solche Aufrufe an den kompletten Adressbestand weiterzuleiten, ist verständlich, aber auch hier gilt wie grundsätzlich bei Kettenbriefen jedweder Art: Schlag nach beim Hoax-Info-Service der TU Berlin.
Derzeit zirkulieren wohl hauptsächlich Mails, in denen es um den zweijährigen Hannes aus Schweden – der Junge mit den vielen Pusteln im Gesicht, der in zig Fernsehbeiträgen zu sehen war – und die zehnjährige Sophia aus Deutschland geht. Beide Aufrufe, so die TU Berlin, sind nicht mehr aktuell – um die Kinder kümmerten sich bereits Angehörige. Im Fall Hannes war das Wiedersehen mit dem Vater vielfach im TV zu sehen.
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Leichenfleddern

Arrogante Pauschaltouristen! Buchen zwei Wochen all inclusive, begegnen Einheimischen nur, wenn diese ihnen im Resort das Essen servieren, und schwärmen hinterher daheim beim Dia-Abend in Iserlohn über die „herzensgute Gastfreundschaft“!
Ungebildete Urlauber aus Pisa-Land! Wissen nicht, dass auf eine plötzliche Ebbe ein Tsunami folgt! Selber schuld!
Fettleibige Couchpotatoes! Wären sie nur ein wenig trainierter gewesen, dann hätten sie den Wettlauf gegen die Welle locker gewonnen!
Hysterische Radioprogrammgestalter! Setzen Songs ab, bloß weil sie Gefühle verletzen könnten!
Verlogene Betroffenheitsrhetoriker! Klagen doch nur so laut, weil Landsleute unter den Opfern sind!

Haben wir auch niemanden vergessen?

Am Tage 8 nach der Katastrophe haben die im Trockenen sitzenden Zeigefingerheber ihr Soll wohl erfüllt: Die to-criticise-Liste scheint endlich abgehakt.

Ich variiere mal Herrn Nuhr: Wenn man das große Glück hat, nicht in ein solches Inferno geraten zu sein – einfach mal Fresse halten. Oder so.

Hoffnungsträgerin

Der Tod ist nur die eine Hälfte. Die andere ist das Leben.

Am 1. Januar 2005, früh um 7 Uhr, hast du Licht gemacht in unseren Herzen. Herzlich willkommen auf Planet Erde, kleine Isabel. Das Leben sei gut zu dir.

Fröhliche Weihnachten allerseits!

Es wird ruhig sein hier in den nächsten Tagen. Kerzen wollen angezündet, Tee will getrunken, leckere Mahlzeiten wollen verspeist, die Oma will geknuddelt und die Katze feiertagsgemäß gekrault werden. Und dann gibts ja noch Sissi – Wechseljahre einer Kaiserin.
Wir machen es uns schön – ihr bitte auch. Danke.
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Künstliche Welten

Fundstück in der Drogerieabteilung: Eine Art Haarwachs mit dem Namen Out of bed. Die fixierende Fiber-Creme kreiert einen Look wie gerade frisch aufgestanden.

Hm.

Täusche ich mich, oder kann man das billiger haben?

Aber so ist das: Wer will schon ein zerzaustes, undiszipliniertes und unordentliches Outfit dem Zufall überlassen? Oder gar Mutter Natur? Deshalb gibt es ja auch T-Shirts für brave Mädels, die glauben, zur Zicke zu werden, nur weil es draufsteht.

Für euch habe ich den ultimativen Out of bed-Selbstversuch gemacht. Das Ergebnis:
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