Alt-Kanzler endlagern

Das Praktische am Amt des Bundeskanzlers ist ja, dass man es im Grunde nicht mehr verlieren kann. Einmal aus der Regierung ausgeschieden, werden aus Kanzlern Alt-Kanzler. Ganz automatisch, ohne mühsame Bewerbungen, Vorstellungsgespräche, Auswahlverfahren oder dergleichen. Ex-Kanzler sind Alt-Kanzler, und das bis zum Lebensende – selbst, wenn sie das Gesetz brechen, mehrbändige Erinnerungsschwarten zu Papier bringen oder vor laufender Kamera Kette rauchen.
Das Volk wird sie einfach nicht mehr los.

Ich plädiere deshalb für eine Alt-Kanzler-Entsorgungsreform. Ehemalige Regierungschefs sind aus dem Amt des Alt-Kanzlers sowie aus sämtlichen Bücherregalen, Talkshows und sonstigen Formen des öffentlichen Lebens spätestens dann zu entfernen, wenn sie im offenkundigen Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte in einem Werbespot für die Bildzeitung auftreten. Das Gesetz sollte umgehend in Kraft treten.

Der Himmel sieht alles

Unbestechlich: Die je nach Laufgeschwindigkeit unterschiedlich gefärbte Strecke bei Google Earth zeigt sogar die Stelle an, an der ich anhalten musste, um mir den Schnürsenkel zuzubinden!
Die komplette Laufstrecke hat der GPS Visualizer aus einer GPX-Datei erstellt. Mit Google Maps funktioniert es auch. Brauchen tut das keiner, schon gar nicht so eine Gelegenheits-Rennschnecke wie ich. Aber Spaß macht’s!

FR-Blog: Reset

So heiß, wie es im FR-Blog ein Jahr lang immer wieder hergegangen war, so still war es zuletzt darum geworden. Irgendwann rührten zu viele Köche in diesem Blogbrei, nicht immer taten sie es mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen. Auch die Idee, die FR-Volontäre gemeinsam unter dem Namen einer Kunstfigur bloggen zu lassen, war vermutlich nicht die allerbeste. Kurzum: Auch bei der Rundschau musste man erkennen, dass verordnetes Bloggen über Gott und die Welt irgendwie doof nicht das Wahre ist.

Trotzdem (oder gerade deshalb?): Das FR-Blog bekam innerhalb kürzester Zeit eine Fangemeinde, die zu einem großen Teil wenig bis nichts mit der Blogosphäre am Hut hatte. Manchmal war das ganz wohltuend. Offensichtlich fühlte sich vornehmlich eine Klientel angesprochen, die an politischen Diskussionen mehr Interesse hatte als an spezifischen Bloggerthemen, an Nabelschau oder WebZwoNull-Fachsimpelei – ebenso verhielt es sich übrigens bei den bloggenden Redakteuren. Insofern lag das FR-Blog herrlich „daneben“ – vermutlich ein Grund für seinen zeitweiligen Erfolg, und den hatte es, bei durchschnittlich 18 Kommentaren pro Beitrag, zweifellos.
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Reform der Sprache

Rente, Steuer, Gesundheit, Föderalismus – ganz schwindlig kann einem werden angesichts der Welle von politischen Umgestaltungen, die über uns hereinschwappt. Eine Reform jedoch droht in der öffentlichen Wahrnehmung völlig unterzugehen. Zu Unrecht! Handelt es sich doch bei diesem Projekt um ein Vorbild an harmonischem Zusammenwirken der Politiker, die im Namen der Sache über alle Parteigrenzen hinweg Einigkeit zeigen. Bürgerinnen und Bürger – sehr her, was eure Volksvertreter zu leisten imstande sind! Unbescheiden, in aller Stille, haben sie die Sprachreform verabschiedet!

Hier nun ein Blick in das Wörterbuch der Begriffsreformatoren.
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